Seit Dezember 2013 ist ein Impfstoff gegen Meningokokken Typ B in Deutschland auf dem Markt, was heißt, dass alle Zulassungskriterien erfüllt wurden, alle geforderten Studien positiv bewertet wurden - denn sonst wäre der Stoff nicht in Deutschland auf dem Markt.
Dass dieser Impfstoff noch nicht von der STIKO zur Aufnahme in den Grundimpfung-Katalog empfohlen wird, liegt anscheinend daran, dass man noch nicht sicher weiß, ob der Impfstoff auch langfristig eine Immunität hinterlässt/gewährleistet. Die fehlende Empfehlung bedeutet aber nicht, dass dieser Impfstoff schlecht oder gar gefährlich ist. Vielmehr wird er von vielen Kinderärzten propagiert und, obwohl keine Verpflichtung der Kassen zu Kostenübernahme besteht, von einigen Kassen übernommen.
Die Hirnhautentzündung (Meningitis) ist schon vor Jahren in den Fokus von Impfungen gerückt, bzw. wurde vor Jahren schon versucht, gegen verschiedene gefährliche Formen der Hirnhautentzündung impfpräventabel vorzugehen. Es gibt die Impfung gegen Haemophilus influenzae, gegen Pneumokokken und gegen Meningokokken. Letztere sind gefürchtet, weil schnell, hochaggressiv und mit der Gefahr von Folgeschäden verlaufend, zudem kann sich eine Ausbreitung auf den ganzen Körper in Form einer Sepsis entwickeln ("Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom"). Seit 2006 ist die Impfung gegen Meningokokken Typ C fester Bestandteil des Impfkatalogs, wird üblicherweise um den ersten Geburtstag einmalig geimpft. Der Schutz ist verlässlich, die Nebenwirkungen extrem gering. Der Typ C macht von den ca. 400 Meningokokken-Fällen, die jährlich in Deutschland auftreten, ca. 20% aus. Ca. 70% von den verbleibenden 80% entfallen auf den Typ B.
Ich kann die Impfung gegen Meningokokken Typ B nur empfehlen, obwohl sie aufgrund der fehlenden STIKO-Empfehlung keine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung ist. Ich empfehle interessierten Eltern, sich mit ihrer Krankenkasse in Verbindung zu setzen, um die Kostenübernahme zu erfragen - nicht wenige Kassen stehen dieser Impfung sehr offen gegenüber. Diese Impfung ist teuer - falls Sie sie aus eigener Tasche bezahlen wollen, da Ihre Kasse sie nicht übernimmt, spiele ich zwar zähneknirschend mit, lieber wäre mir jedoch den Kassen nicht zu zeigen, dass die Bereitschaft für sinnvolle medizinische Leistungen an die Privatschatulle zu gehen, noch nicht erschöpft ist.
Sprechen Sie uns an - diese Impfung ist v.a. aus medizinischen, aber auch aus gesundheitspolitischen Aspekten sehr interessant.